Hier können Sie gerne Beiträge meines Blogs lesen:

Vielen Dank für ihr Interesse!


Neueste 2 Einträge

  • Teil II - Wohnungskatzen - katzengerechte Einrichtung usw.
  • Teil I - Wohnungskatzen

23.05.2020

Teil II - Wohnungskatzen - katzengerechte Einrichtung usw.

Herzlich Willkommen zu Teil II über die Wohnungskatzen. In diesem Teil geht es darum, wie wir dafür sorgen, dass auch einer reinen Wohnungskatze weitestgehend alle ihre Bedürfnisse erfüllt werden können. Wie wir unsere Wohnung, unser Haus und auch unseren Balkon so katzengerecht wie möglich einrichten und ihr möglichst viele Sinneseindrücke bieten.

In meinen Podcasts und Blogs möchte ich zu verschiedensten Themenbereichen der Tierhaltung und des verantwortungsvollen Umgangs mit unseren Tieren Erklärungen und Informationen bieten.
Auf diesem Wege möchte ich durch breite Aufklärung dazu beitragen, dass möglichst vielen Menschen die Bedürfnisse ihrer Tiere, vor allem aber das Verständnis für ihre Tiere und ihr Verhalten, sowie natürlich auch die artgerechte Haltung für ein erfülltes Tierleben näher gebracht werden.

Und nun zum Thema WIE richte ich meine Wohnung oder mein Haus und auch meinen Balkon katzengerecht ein. WIE liefere ich meiner Katze möglichst viele Sinneseindrücke und biete ihr in der Wohnung ein abwechslungsreiches Leben, damit sie auch in der Wohnung glücklich sein kann.

In Teil I meines Blogs bin ich bereits darauf eingegangen, wie wichtig es eigentlich für eine Einzelkatze, die nur in der Wohnung lebt, ist, dass sie einen Sozialpartner, also eine zweite Katze, um sich hat. Denn nur mit einer weiteren Katze kann sie sich in ihrer eigenen Sprache durch Laute, Gerüche, Mimik, Körpersprache und sogar durch Telepathie verständigen und fühlt sich nicht alleine und einsam in ihrer Spezies unter uns Menschen.
Wenn es keine zweite Katze sein kann, vielleicht aber dann doch beispielsweise ein Hund oder ein anderes Tier, mit dem die Katze kommunizieren kann und nicht nur allein als einziges Tier unter uns Menschen leben muss.

Leider denken viele Menschen, eine Katze würde in einer Wohnung weniger Platz benötigen als ein Hund. Doch dies stimmt so leider nicht. Denn, wie ich in Teil I bereits ausgeführt habe, stellt ja bei einer reinen Wohnungskatze, die nicht nach draußen darf, die Wohnung für die Katze ihr gesamtes Revier, also ihren ganzen Lebensraum dar, und zwar für ihr ganzes Leben lang, welches bei Hauskatzen durchaus über 20 Jahre betragen kann.

Daher ist im Tierschutzgesetz genau geregelt, auf wievielen Quadratmetern wieviele Katzen gehalten werden dürfen. Nehmen wir an, jemand wohnt in einem Einzimmer-Appartement und möchte seine Katze nur als reine Wohnungskatze halten. Das dürfte er gar nicht, das wäre verboten!
Wenn einer Katze kein Freigang gewährt wird, so muss es mindestens eine Zweizimmerwohnung sein und auch nur dann, wenn die Katze in alle Räume (also auch ins Schlafzimmer) gehen darf, wäre die Haltung erlaubt.

Festzuhalten bleibt, dass es aber nicht unbedingt so sehr auf die Wohnungsgröße ankommt, sondern vielmehr auf die katzengerechte Einrichtung der Wohnung und des Balkons, damit sich eine Katze in ihrem Lebensraum wohlfühlen kann.

Katzen brauchen unbedingt Schlaf- und Ruheplätze, an denen sie sich absolut sicher fühlen können, wohin sie sich zurückziehen können. Sehr beliebt sind erhöhte Schlafstellen auf Schränken, auf Regalen oder ganz oben auf dem Kratzbaum. Ebenso braucht sie viele Unterschlupf- und Versteckmöglichkeiten, Kuschelhöhlen, Körbe oder vielleicht auch umgedrehte Kartons, in die man einen Eingang ausgeschnitten hat, damit sich die Katze darin verstecken kann. Beispielsweise kann man auch Schubladen oder Schranktüren offen lassen, damit sich die Katze dorthin zurückziehen kann.
Insbesondere, wenn man vielleicht einen Mehrkatzenhaushalt hat, sind diese verschiedenen Schlaf- und Versteckplätze unabdingbar, damit sich die Katzen in der Wohnung entsprechend aus dem Weg gehen können und somit Konflikte vermieden werden können.

Es ist also NICHT damit getan, der Katze oder den mehreren Katzen in der Wohnung einfach nur eine Katzentoilette, ein Schlafkörbchen und einen Kratzbaum hinzustellen. Das befriedigt ihre Bedürfnisse bei weitem nicht. Je mehr Abwechslung die Katze bei ihren verschiedenen Schlaf- und Versteckmöglichkeiten hat, desto besser ist es für sie und die Abwechslung, die sich daraus bietet.

Der Katze sollten auch Klettermöglichkeiten und viele Spielmöglichkeiten geboten werden. Wenn eine Wohnung nur mit den Möbeln des Besitzers eingerichtet ist, so ist dies eine sehr, sehr reizarme und unbefriedigende Umgebung für die Katze.
Ein Kratzbaum sollte immer mindestens 1,50 m hoch und sehr stabil sein, so dass die Katze auch richtig fest daran wetzen kann und sich auch spielerisch daran hochziehen kann, ohne dass er gleich umfällt. Da Katzen sehr, sehr gerne beobachten, sollte der große Kratzbaum immer vor einer Fensterfront oder einem Fenster stehen, damit die Katze von dort aus das Treiben draußen beobachten kann. Das können die Menschen und Tiere auf der Straße sein, das können aber auch die umher fliegenden Vögel im Himmel sein oder die Vögel, die Eichhörnchen, die auf den Bäumen sind.

Wichtig ist auch das Thema Katzentoiletten. Katzen mögen keine Toiletten mit Hauben, sondern möchten offene Toiletten haben. Draußen in der Natur machen sie ja ihr Geschäft auch unter freiem Himmel und scharren im weichen Boden; sie gehen hierfür nicht in eine Höhle, wo sie dem starken Geruch ausgesetzt sind. Katzen, die Haubentoiletten zu Hause haben, weigern sich oft, diese zu benutzen und werden unsauber.
Außerdem sollte man für eine Katze immer mindestens 2 Toiletten rechnen, die weiter entfernt voneinander in der Wohnung aufgestellt sind. Wenn eine Katze zuhause nur eine einzige Toilette zur Verfügung hat, so wird sie sehr oft auch unsauber. Beispielsweise macht sie nur Pipi in die Katzentoilette und das große Geschäft macht sie auf dem Boden daneben.

Zum Wohle der Katze (und natürlich auch zum Wohle des Katzenbesitzers) sollte nur Streu verwendet werden, welches gute Klumpen bildet und die Gerüche absorbiert. Die beste Wahl ist Ultra-Klumpstreu. Billiges Katzenstreu, welches keine Klumpen bildet, riecht sofort nach der ersten Benutzung stark nach Urin, man kann es nicht richtig saubermachen und womöglich verschmäht die Katze sodann ihre Toilette.

Um möglichst die Sinnesorgane der Katze anzuregen, sollten Sie ihr, wenn Sie nach Hause kommen, immer etwas zum beschnuppern mitbringen. Zum Beispiel etwas Moos aus dem Wald, einen Büschel Gras, einen Ast oder Zweig, vielleicht auch einen Stein, der im Waldboden lag. Lassen Sie auch ihre Schuhe nach einem Waldspaziergang zum Beschnüffeln stehen und räumen Sie sie erst weg, wenn die Katze sie genügend abgeschnüffelt hat. Sie können auch ein kleines Gefäß mit Erde oder Sand von draußen mitbringen.

Katzen, die draußen leben, verbringen sehr viel Zeit am Tag mit jagen und spielen. Somit muss einer Wohnungskatze unbedingt der Jagdtrieb und Jagdinstinkt befriedigt werden. Sie braucht vielfältige Spielmöglichkeiten. Es reicht bei weitem nicht, ihr nur ein Bällchen und eine Spielmaus hinzulegen.
Eine Katze braucht für ihr psychisches Gleichgewicht unbedingt die Befriedigung ihres Jagdtriebes. Daher sollten Sie mit ihr täglich ausgiebig spielen. Zum Beispiel mit einer Federangel, mit Bällchen, Stoffmäusen und ihr hin und wieder Baldrian- oder Katzenminzekissen hinlegen, ihr Ballringe, Snackboxen und Spielzeug anbieten, welches ihr Geschick und ihr Gehirn trainieren.

Völlig ungeeignet sind Laserpointer, denn zum einen kann der Lichtstrahl die Augen verletzen und zum anderen hat die Katze hierbei niemals einen Jagderfolg, da der Lichtpunkt, dem sie nachjagt, von ihr nie gefangen werden kann. Daher wird die Katze bald frustriert sein, statt am Spiel Spaß zu haben.
Auch sollte man niemals Wolle, Geschenkbänder, Kabelbinder oder Spielzeug mit Kleinteilen, die abbrechen könnten, verwenden. Auch an Gummibändern zur Befestigung von herunterhängenden Spielzeugen am Türrahmen usw., kann sich die Katze strangulieren.

Bei einer reinen Wohnungskatze sollte man mindestens 1 Stunde pro Tag für Spielen einplanen, aber dies natürlich nicht durchgehend am Stück, sondern eine Spieleinheit sollte immer nur ungefähr 15 Minuten betragen.
Aber auch, wenn Sie zwei Katzen haben, so entbindet dies den Katzenhalter nicht von der Spielverpflichtung mit seinen Katzen. So braucht jede Katze für sich separat pro Tag ihre Zeit, in der sich der Katzenhalter intensiv um sie kümmern muss.
Fazit hierzu: Gerade Wohnungskatzen brauchen viel mehr Aufmerksamkeit und viel mehr Zeit ihres Katzenhalters im Vergleich zu Freigängerkatzen, die sich ja draußen nach Herzenslust selbst beschäftigen können.

Denken Sie aber bitte auch an die Sicherheit Ihrer Katze! Verhindern Sie bitte, dass Ihre Katze z.B. auf heiße Herdplatten springen kann oder dass sich die Katze an giftigen Zimmerpflanzen vergiften kann. Listen über Pflanzen, die für Katzen und andere Tiere giftig sind, finden Sie problemlos im Internet.
Ebenso wichtig ist es, dass Sie gekippte Fenster oder Terrassentüren IMMER mit einer entsprechenden Gittervorrichtung, die es im Tierfachhandel gibt, sichern.
Und schauen Sie immer nach, bevor Sie Ihre Waschmaschine oder Ihren Trockner befüllen, ob die Katze sich vielleicht darin versteckt hat.

Lassen Sie auch keine Elektrokabel frei herumliegen und auch keine Plastiktüten, denn Katzen fressen gerne an Kabeln herum und können beim Spielen mit einer Tüte ersticken.

Wenn Ihrer Katze der Zugang zu einem Balkon möglich ist, so sichern Sie diesen unbedingt mit entsprechenden Katzenschutznetzen ringsherum ab! Diese Netze können Sie im Fachhandel oder im Internet erwerben. Es ist ein Trugschluss, zu denken, dass sich Katzen von der Höhe abschrecken lassen. Katzen klettern sehr gerne auf das Balkongeländer und obwohl sie sehr gut balancieren können, reicht irgendein lautes Geräusch und die Katze fällt hinunter, weil sie sich erschrocken hat.
Und es stimmt auch nicht, dass Katzen generell immer mit den Pfoten auf dem Boden aufkommen, sondern sie knallen mit ihrem Körper ungebremst auf die Erde und sind schwerstverletzt, wenn nicht sogar tot.

So, das war Teil II meines Blogs über die Wohnungskatzen. In Teil III befassen wir uns dann mit der Frage bezüglich der Anschaffung und Eingewöhnung einer neuen Katze sowie mit der Eingewöhnung einer zweiten Katze zu einer bereits vorhandenen Katze.
Aber auch das Thema Zusammenführung und Zusammenleben einer Katze mit einem Hund oder anderen Haustieren wird behandelt. Und wir werfen insbesondere auch einen Blick auf die Freigängerkatzen und was dabei alles zu beachten ist.

Herzliche Grüße, bis bald
Ihre
Ingrid Wittich-Bender

Admin - 18:05 @